Dienstag, 26. September 2006
Reits(voll)...nur wann?
Dann ist es also bald so weit. Die Einführung der Reits rückt immer näher. Bei den so genannten Real Estate Investment Trusts (Reits), handelt es sich um börsennotierte Immobilienfonds, welche nicht auf Gesellschafter Ebene besteuert werden, sondern bei den Anteilseignern.



Laut der dpa vorliegenden Plänen sollen die Reits nur dann von der Körperschaftssteuer befreit werden, wenn sie mindestens 90% ihrer Erträge an den Anleger ausschütten. Desweiteren müssen mindestens 75% der Einkünfte aus Immobilien erzielt werden.
So weit so gut.

Unser Magisches Trio aus Investoren, Lobbyisten(die gegen die Einführung sind) und Politikern(die wahrscheinlich selber nichts von der Materie verstehen) scheinen nun endlich zu einer Lösung gekommen zu sein.


"Wir streben den 01.Januar 2007 an. Es ist richtig, dass das Gesetzgebungsverfahren ziemlich in den Schraubstock gerät. Wenn es nicht rechtzeitig klappt, werden wir es rückwirkend umzusetzen versuchen", sagte der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück am Donnerstag auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt.

Ich sehe jetzt schon die Bilder vor meinem geistigen Auge ablaufen: Wie die Herren Politiker sich in den Abendnachrichten für die Einführung feierlich auf die Schulter klopfen lassen und anschließend mit breiter Brust in die Mikrofone verkünden, dass nun der Immobilien- und Kapitalmarktstandort Deutschland in neue Dimensionen vorgesoßen sei...

Stopp! Ich muss damit aufhören. Ich merke schon, wie sich meine Körpertemperatur merklich erhöht und kurz vor dem Status "ziemlich verärgert" steht.

Ich glaube hier hat man sich wohl die Worte eines Bundeskanzlers vergangener Tage sehr zu Herzen genommen. Schon dieser propagierte eine Wirtschaftspolitik der "ruhigen Hand". Nun ja, so eine innovative Einführung muss schließlich wohl überlegt sein, schließlich sollen dabei auch Risiken für den Immobiliensektor bestehen! Achso. Na dann, ist ja alles klar!

Eher lag hier wohl die Befürchtung nahe, dass sich lukrative Steuerschlüpflöcher ergeben könnten. Denn ich frage mich, wieso man bei einer anderen Entscheidung die erheblich größere Konjunkturelle Folgen nach sich ziehen kann, so schnell war!? Richtig, gemeint ist die "liebe" Mehrwertsteuererhöhung.

Aber vielleicht sollte ich versuchen mehr die positiven Seiten des langatmigen Prozesses zu betrachten: Denn wie war das nochmal, als wir Kinder waren und sehnsüchtig auf etwas "tolles" gewartet haben?

GENAU -
es hat immer länger gedauert als erwartet...

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